Gesichter-Suchmaschine: Dutzende Männer wollen mit PimEyes fremde Frauen finden

Mit PimEyes sollen Menschen herausfinden, wer ihre Fotos im Netz verbreitet – so weit die Theorie. Unsere Recherche zeigt, wie Männer mit PimEyes fremden Frauen nachstellen wollen. Das Unternehmen verurteilt das und nennt Maßnahmen gegen Missbrauch.

Ende Juli sucht S. im Internet nach einer Frau, die er heiß findet. Sie hat kurze, braune Haare und aufgeklebte Fingernägel. „Wenn du nur ein sexy Foto hast, dann willst du mehr“, schreibt uns S. in gebrochenem Englisch.

Bei seiner Recherche setzt S. auf PimEyes, eine Suchmaschine für Gesichter. PimEyes braucht nur einen Screenshot oder ein flüchtiges Foto, um eine Person im Netz zu suchen. Zum Beispiel die Frau mit den braunen Haaren. Die Suchmaschine erfasst die biometrischen Eigenheiten ihres Gesichts, die Abstände von Augen, Nase und Mund. Als Ergebnis präsentiert PimEyes ähnliche oder gar identische Gesichter, inklusive Link zum Fundort im Netz. Im Jahr 2020 hatten unsere Recherchen zu PimEyes ein internationales Medienecho ausgelöst.

S. möchte mit PimEyes Aufnahmen bekommen, die man sonst nicht so einfach findet. „Ich brauche keine Videos von Pornostars“, schreibt er uns. Er will „private“ Videos. „Wenn du eine Freundin hast, kannst du auch nach ihrem Gesicht suchen“, ergänzt er.

Quelle: netzpolitik.org

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