Digitale Spaltung verhindern – Digitale Teilhabe sichern

 

 

Erstmals Senioren-Medien-Tage der Digitalpaten im Kreis Mettmann

Analoge Angebote nehmen immer weiter ab, immer mehr Bankfilialen in Stadtvierteln schließen, Tickets können häufig nur online erworben werden und selbst Terminvereinbarungen sind zum Teil nur online möglich.

Die Zukunftsplanungen der Wirtschaft, aber auch der Politik sehen immer öfter vor, dass Dienstleistungen und Produkte vor allem, oder gar ausschließlich – per Internet erworben werden.

So sollte das Deutschlandticket nach dem Willen der Bundesregierung ursprünglich nur online erworben werden können. Dies konnte erst mal verhindert und zunächst verschoben werden. Aber wie lange?

Die Bundesregierung schafft das „analoge“ Rezept ab und verordnet für die Zukunft das digitale
E-Rezept“.   Das klassische „analoge“ Rezept wird es künftig nicht mehr geben.

Die Finanzbehörden praktizieren onlinebasierte Erklärungen bereits seit geraumer Zeit! Hier sei die Grundsteuererklärung als Beispiel genannt.

Weitere öffentliche Dienstleistungen werden künftig ebenfalls nur noch digital in Anspruch genommen werden können.

Wenn dies so gewollt ist, dann müssen die Verursacher auch sicherstellen, dass alle Bürger in der Lage sind, diese Vorgaben zu erfüllen.

 

 

In diesem Sinne äußert sich auch Minister Laumann in seiner Antwort auf die kleine Anfrage Nr. 2416 der Abg.Inge Blask am 2. Oktober 2023:

„Die Vorhaltung von niedrigschwelligen und bedarfsgerechten Angeboten zur Steigerung digitaler Kompetenzen älterer Menschen ist als ein integralerBestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge anzusehen (vgl. Sachverständigenkommission zur Erstellung des Achten Altenberichts  der Bundesregierung, Drs. 19/21650, S. 134).“

Angebote werden nur dann wirksam, wenn sie von denen angenommen werden können, für die sie gemacht werden: von allen Bürgerinnen und Bürgern.

Für Senioren, die bereits „Online“ sind, aber noch unsicher, bieten die ehrenamtlichen Digitalpaten im Kreis Mettmann seit über zwei Jahren ihre Unterstützung an.

Aber nach aktuellen Untersuchungen des Stat. Bundesamtes waren 17 Prozent der 65 bis 74 Jahre alten Bürger noch nie im Internet. Bezogen auf NRW wären dies rund 325.500 Personen.
Untersuchungen von Digital21 bestätigen dies. Nach deren Erhebungen sind 34,5 Prozent der über 70-jährigen nicht im Internet. Dies wären in NRW rd. 975 .000 Personen

Rund fünfzig Prozent der OFFLINER unter den Senioren sind zwar durchaus aufgeschlossen für die Digitale Welt. Ihnen ist jedoch das Angebote zu unübersichtlich und zu kompliziert.

Rund ein Drittel wäre Online, wenn sie den Nutzen für sich erkennen würden.

Hier wollen nun Digitalpaten im Kreis Mettmann, in Kooperation mit der Stadtbibliothek Hilden, einen wirksamen Beitrag zur Motivation leisten: mit den Senioren-Medien-Tagen.

An diesen Tagen soll das Internet „erlebbar“ sein und zeigen was es so alles zu bieten hatAn insgesamt drei Tagen erwartet die Besucherinnen und Besucher der

Senioren-Medien-Tage deshalb ein umfangreiches Programm mit Vorträgen, Diskussionen, Gruppengesprächen, Einzelberatungen und einem jeweils ganztägigen Rahmenprogramm.

Eröffnet werden die Senioren-Medien-Tage am Donnerstag, dem 9. November 2023 – 11 Uhr durch den Hildener Bürgermeister Claus Pommer

Mit dem Vortrag „Leben ohne Internet – wie lange geht’s noch“ wird Linda Göbl (kath. Hochschule Freiburg) die Erkenntnisse der gleichnamigen BAGSO – Studie aus dem Jahr 2023 vorstellen.

Im Anschluss daran soll in einer Podiumsdiskussion erörtert werden, wie eine Digitale Spaltung in der Gesellschaft (im Kreis Mettmann) vermieden werden kann-